Trauma - Frau mit Träne

Traumata aus der Kindheit verarbeiten

Definition: Was ist ein Trauma / Traumata?

Der Begriff Trauma (griech.: Wunde, bedeutet allgemein Verletzung) lässt sich bildhaft als eine "seelische Verletzung" verstehen, zu der es bei einer Überforderung der psychischen Schutzmechanismen durch ein traumatisierendes Erlebnis kommen kann.

Als traumatisierend werden im allgemeinen Ereignisse wie schwere Unfälle, Erkrankungen und Naturkatastrophen, aber auch Erfahrungen erheblicher psychischer, körperlicher und sexueller Gewalt sowie schwere Verlust- und Vernachlässigungserfahrungen bezeichnet.
Ergänzend hierzu: Auch bereits im Mutterleib können Traumata passieren, die unser komplettes Leben, unsere Gefühlswelt, beeinträchtigen können.

Was passiert im Gehirn und im Körper?

Sind wir einer lebensbedrohlichen Situation (=Stress) ausgesetzt , meldet das Unterbewusstsein Angst und Gefahr an unser altes Reptiliengehirn in dem die Ur-Reflexe abgespeichert sind. Unser Gehirn schüttet Stresshormone aus, dadurch schlägt das Herz schneller und wir nehmen nur noch die Gefahr wahr und uns stehen nur noch die 3 Urreflexe: 

  • Erstarren, 
  • Kämpfen oder
  • Fliehen zur Verfügung.

Dies erklärt z.B. warum Opfer teilweise nicht in der Lage sind sich zu wehren, sie erstarren, sind bewegungsunfähig, egal was der bewusste Verstand denkt- du musst dich doch wehren oder weglaufen!

Welche Arten von Trauma gibt es?

Das seelische Trauma unterteilt sich in 2 Arten:

  • Schocktrauma

Das akute Trauma, hier ist der Auslöser ein einmaliges Ereignis welches einem selbst passiert, wie z.B. ein Unfall, Überfall, Vergewaltigung oder auch das Sehen von schlimmen Situationen wie z.B. Unfall oder Mord.

  • Entwicklungstrauma

Das Langzeittrauma sind mehrfache Traumatisierungen wie häusliche Gewalt oder Folter. Sind Sie als Kind einer langandauernden traumatisierenden Situation ausgesetzt gewesen, spricht man von einem Entwicklungstrauma. Hier unterscheidet man zwischen Vernachlässigung und Missbrauch.

Vernachlässigung bedeutet, dass Ihre psychischen und physischen Grundbedürfnisse wie beispielsweise Schutz, Zuwendung, Essen, Sauberkeit nicht, nicht ausreichend bzw. nicht zuverlässig erfüllt worden sind. 

Die Missbrauchssituationen können psychischer (emotionaler) oder physischer Natur sein. Dazu zählen beispielsweise Demütigung, Entwertung ebenso wie verbale Gewalt. Physischer Missbrauch liegt dann vor, wenn Sie sexuell missbraucht oder Ihnen körperliche Gewalt angetan wurde.

Und in bewusste und unbewusste Traumata

  • Das bewusste Trauma:
    d.h. dem Patienten ist das Erlebnis bewusst, er leidet trotzdem an den Folgen des Erlebten, weil es psychisch noch nicht verarbeitet ist. 
  • Das unbewusste Trauma:
    Dem Betroffenen ist es nicht bewusst, dass es in seinem Leben oder auch schon im Mutterleib ein traumatisches Ereignis gab, die Symptome liegen jedoch vor. Dies ist auch sehr oft eine Schutzfunktion des Körpers um den Schmerz zu verdrängen.

Welche Traumata aus der Kindheit gibt es?

Welche vorgeburtlichen Trauma gibt es?

  • unerwünschtes Kind:
    Das beginnt schon nach der Zeugung, nistest sich die Keimzelle in der Gebärmutter ein? Passiert ein Abort, das ist die medizinische Bezeichnung für einen Abgang im ersten Schwangerschaftsdrittel. Setzt sich das Ungeborene durch und kommt doch auf diese Welt ist die Gefahr groß als Fehlgeburt oder zu früh geboren zu werden. Die psychischen Probleme dieser Kinder sind dann meist Gefühle des Abgelehntwerdens, der Hoffnungslosigkeit und des Verlassenseins, die sie ihr ganzes Leben lang nicht mehr loswerden. Diese traumatischen Erlebnisse zeigen sich auch oft auf der Körperebene als Krankheiten, den Krankheiten sind lediglich das „Symptom“ und ein Signal, dass auf tieferer psycho-emotionaler Ebene etwas schief läuft, bzw. schief gelaufen ist.
  • Verlorener Zwilling / Mehrling
    Für dieses Thema, indem ich auch Experte bin, gibt es einen hier einen eigenen ausführlichen Beitrag.

Was sind Trauma bei der Geburt?

Erblickt das Kind durch eine Normalgeburt oder einen Kaiserschnitt das Licht der Welt? Weitere Komplikationen können sein, die Nabelschnur um den Hals, was die Luft abschnürt und oft lebensbedrohlich ist. Die Folge können lebenslange Atemprobleme sein.

Auch eine Zangengeburt oder Geburt mit der Saugglocke sind Ursachen für Geburtstraumata. Du bemerkst sicherlich, wie viele Ursachen es für eine Trauma gibt.

Traumata aus der Kindheit 

Wie oben in der Definition erläutert, gibt es viele Möglichkeiten, was ein Trauma auslösen kann. Dies kann durch Erkrankungen, schweren Unfall, Naturkatastrophen oder auch Krieg entstehen. Eine Trennung von der Mutter oder Eltern, Aufenthalt im Brutkasten, einfach gesagt , eine Störung im Beziehungsaufbau der für das Kind lebensnotwendigen Mutter.

Auch emotionaler, körperlicher und sexueller Missbrauch, sowie schwere Verlust- und Vernachlässigung wirken traumatisierend. Es kann eine schlechte Erfahrung mit einem Tier sein (z.B. Hundebiss) oder auch beim z.B. beim Kinderarzt mit Spritzen oder beim Zahnarzt.

Du siehst es gibt viele Möglichkeiten und je nach Heftigkeit ist das Trauma mehr oder minder ausgeprägt.

Welche Trigger (auslösende Faktoren) gibt im Bezug auf das Trauma?

Unter Trigger versteht man Sinneseindrücke, die Erinnerungen an alte Erfahrungen in einer Art wecken, als ob diese Erfahrung jetzt nochmal neu gemacht werden würde. Diese Erinnerung erfolgt meist plötzlich und mit großer Wucht. Die damaligen Gefühle werden unmittelbar erlebt - Flashback.

Das besondere daran ist, dass diese Trigger oft ausgelöst werden durch uns vollkommen unbewusste Situationen, also im Unterbewusstsein. Im folgenden zwei Beispiele: 

  • Du bist nicht gewollt als Kind und fühlst dich dadurch ganz oft im Leben abgelehnt, obwohl es meist nichts mir Dir zu tun hat. Man könnte auch sagen, du bist da ganz besonders empfindlich.
  • Du bist „Alleingeborener“ und hast deinen Zwilling/Drilling im Mutterleib verloren, Begegnung mit Verlust/Tod und mit jedem Verlust in deinem Leben und dass nicht nur durch Tod, sondern auch allgemein Dinge oder Menschen verlieren (z.B. banaler Wechsel deines geliebten Lehrers in der Grundschule) sieht dein Unterbewusstsein als Referenzerlebnis für Verlust an und nährt damit deine Verlustängste. Dies kann bis zu Ängsten auf allen Ebenen deines Lebens, Panikattacken, Depression oder sogar Selbstmordversuche führen.

Wie wirken sich Trauma auf Erwachsene aus?

Unser Unterbewusstsein vergisst nichts, es speichert alles ab, wir leben zu 5% bewusst und 95% sind unbewusst. Wir Menschen denken ca. 60.000 Gedanken am Tag, wenn wir da über jeden nachdenken müssten, würden wir bekloppt werden.

Unser Gehirn hat Filter und schaut, ob das was da gerade reinkommt, wir schonmal so oder so ähnlich durchlebt haben und ist dies der Fall, reagieren wir automatisch. Du hast z.B. Fahrrad fahren gelernt und wenn du später Fahrrad fährst, denkst du nicht mehr nach, es geht automatisch. Leider funktioniert dieser Filter nicht nur bei positiven, sondern auch bei negativen Erfahrungen. 

Das bedeutet z.B., wenn du dich als Kind nicht geliebt gefühlt hast, wirst du auch später immer wieder Zweifel haben ob du nun geliebt wirst oder nicht, vielleicht denkst du auch: Ich bin das gar nicht wert! Jede Situation, die du so für dich auslegst - Ich werde nicht geliebt, ich bin das gar nicht wert- bestätigt diese Gefühl.

Hast du eine Vorstellung ob und wie sich das auf deine späteren Beziehungen auswirkt? Als Jugendlicher, als Erwachsener? Deine komplette „Programmierung“ als ungeborenes Kind und auch wenn du das Licht der Welt erblickt hast, deine Erfahrungen in der Kindheit, prägen dich und wirken immer wieder, bis du dir dessen bewusst wirst und es veränderst. 

Was ist eine posttraumatische Belastungsstörung(PTBS)?

Als posttraumatische Belastungsstörung bezeichnet man, wenn die Beschwerden nach einem Trauma länger als vier Wochen andauern.
Dies entsteht, wenn das Trauma als besonders bedrohlich erlebt wurde oder die betroffene Person in der Vergangenheit schon weitere Traumata zu verkraften hatte. Gelegentlich passiert es auch, dass die Beschwerden erst einige Wochen oder sogar Monate/Jahre nach dem traumatischen Erlebnis erstmals auftreten.

Wiedererleben (Intrusionen)
Intrusion ist das Wiedererleben oder Wiedererinnern von traumatischen Erlebnissen die in unserem Unterbewusstsein abgespeichert sind. Durch einen Schlüsselreiz, die sogenannten „Trigger“, wird die Intrusion meist ausgelöst. Dies kann z.B. durch Bilder, Flashbacks , Albträume, …..entstehen. Die betroffene Person fühlt sich durch die Erinnerung und den damit verbundenen unangenehmen Emotionen überflutet und kann wieder so reagieren, als ob sie sich wieder in der belastenden Situation befindet.

Vermeidung (Avoidance)
Die Betroffenen versuchen meist sämtliche „Trigger „ zu vermeiden um sich dem Wiedererleben der fruchtbaren Emotionen zu entziehen. Dies gilt auch für das „darüber sprechen“, hier gilt es bei der Therapie besonders sensibel zu sein. Traumatisierte lassen oft keine Emotionen zu, um nicht verletzbar zu sein und um sich so vor den negativen Gefühlen zu schützen.

Übererregung (Hyperarousal)
Der Organismus ist ist in ständiger Alarmbereitschaft, der Körper reagiert mit Dauerstress, obwohl faktisch gesehen, keine Gefahr mehr besteht. Typische Beschwerden hierfür sind Nervosität und innerliche Unruhe, Schreckhaftigkeit , Reizbarkeit, Konzentrationsstörungen und Schlafstörungen. Diese Symptome stören die Betroffenen bei ihrem ganz normalen Alltag und sind äußerst unangenehm.

Durch diese Nervosität und Gereiztheit, Konzentrations- und Schlafstörungen ist der Alltag und das Zusammenleben mit Menschen (privat und beruflich) sehr schwer zu bewältigen und führt zu weiterem Stress. Schlaf ist enorm wichtig um Erholungsphasen zu haben und ausgeglichen zu sein, nicht umsonst ist Schlafentzug ein Foltermittel.

Welche Therapien, Heilung oder Behandlung gibt es? Was hilft bei Traumata Bewältigung? 

Die Therapiemöglichkeiten sind sehr vielfältig und je nach Schwere des Traumas und des Zustandes des Klienten wird entschieden, wie die weitere Vorgehensweise ist. Mit Hypnose, systemischerArbeit, EmotionSync und EMDR+ gibt es viele verschiedene Ansätze um das Trauma aufzulösen und so den Betroffenen zu unterstützen wieder ein lebenswertes Leben zu führen.

In einem unverbindlichen und kostenlosen Erstgespräch können wir uns kennenlernen und ich Ihnen weitere Auskünfte geben.

Weitere Fragen?

Können Traumen vererbt werden?

Jeder der sich mit systemischer Therapie befasst, muss dies mit einem klaren „Ja“ beantworten. Dies kann sogar mehrere Generationen zurück gehen.

Trauma ohne Grund bekannten wie herausfinden?

Wie oben beschrieben, hat unser Körper diesen wundervollen Schutzmechanismus um uns vor Schmerz zu bewahren. Hier kann ich durch einen speziellen Test die Ursache finden und durch die hypnotische Arbeit mit dem Unterbewusstsein, dich sehr gut unterstützen, das Trauma zu verarbeiten.

Wie kann ich einer Person mit einem Trauma helfen?

Das ist eine schwierige Situation für Personen, die traumatisierten Menschen nahe stehen. Hier heisst es für die Person da sein und dem Betroffenen gute Gründe nennen für professionelle Hilfe. Dieser Mensch muss nicht weiter leiden, wenn er bereit ist HiIfe in Anspruch zu nehmen.

Sind Trauma und Depression das gleiche?

Depressionen könne entstehen durch ein Traumata, sie sind oft die ‚Folge von traumatischen Erlebnissen, egal ob vorgeburtlich oder nach der Geburt. Depressionen können sehr viele Auslöser haben, hier ist es wichtig die Ursache zu finden und diese zu bearbeiten. Genau das ist der große Vorteil meiner Arbeit .

Was können Sie tun? Wie verarbeite ich?

Es ist wirklich wichtig, sich die Unterstützung eines erfahrenen Therapeuten zu holen. Mit dem bewussten Verstand ist dies meist nicht zu erreichen, hier ist die Arbeit mit dem Unterbewusstsein sehr wichtig um das Trauma wirklich aufzulösen. Hier kann auch mit EMDR+ und EmotionSync sehr gut gearbeitet werden. 

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